Als am Sonntag des 8. Oktober 2023 Edvard Griegs „Lockruf“ durch das Hauptgebäude des Osterburger Markgraf-Albrecht-Gymnasiums schallte, war er an sich gar nicht mehr nötig. Zu den „Lieblingsmelodien“ der Kreismusikschule „Ferdinand Vogel“, welche im Rahmen des 28. Musikfestes Altmark durch die Schüler und Lehrer aus dem gesamten Landkreis aufgeführt wurden, waren die Plätze bereits bis in die letzte Reihe der Aula besetzt.
Lilly Hetke aus Havelberg und Maria Matthey aus Sandau, beide mehrfache Preisträgerinnen beim Regional- und Landeswettbewerb „Jugend musiziert“, eröffneten das Konzert mit jenem Song auf der Querflöte zusammen mit Lehrerin Daniela Vogt. In gut 90 Minuten folgten darauf noch 26 weitere Darbietungen mit verschiedenen Instrumenten.
Mit Witz und Charme führte Ulrike Bergmann durch das Programm und stellte dabei die Künstler etwas näher vor. Bei Jette Krause aus Seehausen, die neben einem Solo „Anuschka“ auch noch vierhändig mit Anne Reppenhagen (Werben) „Elefantino“ von Richard Kirsten auf dem Klavier zum Besten gab, blieb so ihr erster Platz bei „Jugend musiziert“ im Jahr 2022 nicht unerwähnt. Von Fabian Payr spielte Lea Jolin Pachel aus Klietz danach das Stück „Romanze vom Wind“ auf der Gitarre.
Wie ein „Lied ohne Worte“ klingt, ließ Anne Marie Bobes (Seehausen) die Gäste hören. Auf dem Klavier spielte sie das Stück von Felix Mendelssohn, ehe Tim Zimmermann ausgerechnet mit Worten hervorstach. Der 13 Jahre alte Seehäuser spielte nicht nur „99 Luftballons“ von Nena auf seiner Gitarre, sondern sang auch live dazu.
Auf dem Schlagzeug zeigte Adrian Benecke aus Rossau sein Können. Von Michael Glaudi gab er „Hick Hack Polka“ zum Besten. Ihm folgte die 13-jährige Shany-Gia-Lauri Krüger, die wohl die kürzeste Anreise aller Künstler hatte. Die Osterburgerin ist bereits im Jahr 2020 in die studienvorbereitende Ausbildung aufgenommen worden und entzückte das Publikum mit „Prelude“ von Marc-Antoine Charpentier auf ihrer Violine.
Vor einer kurzen Pause, in welcher der Jahrgang 12 des gastgebenden Gymnasiums Kaffee und Kuchen vorbereitet hatte, wurde es in der Aula noch einmal richtig laut. Adrian Dabrowski aus Tangermünde blies den „Heidutzki Tanez“ von Carvus Corax durch seinen Dudelsack. Diesen hat der 20-Jährige, der bereits seit vier Jahren auf dem Dudelsack spielt, sich individuell anfertigen lassen.
Den zweiten Teil eröffnete erneut das Querflöten-Trio, ehe Maximilian Sayn mit Musikschulleiter Julian Gorus vierhändig „Ungarischer Tanz“ Nr. 5 fis-moll von Johannes Brahms auf dem Klavier spielte. Der 16 Jahre alte Bismarker hat bereits im Jahr 2017 den Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ gewonnen und befindet sich auch seit drei Jahren in der studienvorbereitenden Ausbildung.
Aufgrund ihres Könnens geht auch Anastasiia Shyrylo diesen Weg. Die erst 14-Jährige lebt in Havelberg, kommt aber gebürtig aus der Ukraine. Zuerst spielte sie mit Gorus vierhändig „Badinerie“ von Johann Sebastian Bach auf dem Klavier, ehe sie die Zuhörer noch solo mit „Sommersturm“ von William Gillock begeisterte.
Von wem die fleißigen Schüler ihr Können haben, bewiesen die Lehrkräfte zum Abschluss des Konzertes eindrucksvoll. Zuerst ließ sich Vogt mit ihrer Querflöte bei „Ratschenitza“ von Assen Pawlow Karastojanow durch Julian Gorus (Klavier) begleiten, ehe Letzterer mit Reiner Jüttner noch ein weiteres Duett zum Besten gab. Jüttner, bekannt von der Band „Village Boys“ aus Schönhausen, stimmte „Hotel California“ von Eagles an.
Die Gäste zeigten sich von allen Leistungen beeindruckt, brachten dies durch lautstarken Beifall immer wieder zum Ausdruck. „Ich bin sehr zufrieden“, äußerte sich auch Gorus nach den „Lieblingsmelodien“. „Alle Künstlerinnen und Künstler haben ihre bestmögliche Leistung abgerufen. Darauf sind wir Lehrer sehr stolz“, so der Musikschulleiter abschließend.
Noch bis zum 12. November bietet das 28. Musikfest Altmark zahlreiche weitere Höhepunkte. Das Programm ist auf der Internetseite unter www.musikfest-altmark.de zu finden. Finanziell wird das Musikfest Altmark vom Landkreis Stendal und dem Altmarkkreis Salzwedel getragen. Ideell und finanziell wird es zudem durch das Land Sachsen-Anhalt, die Kreissparkasse Stendal und die Sparkasse Altmark West unterstützt.
