Stendal setzt ein klares Zeichen für mehr Mitbestimmung: Die Kinder- und Jugendinteressenvertretungen der Hansestadt Stendal, der Hansestadt Osterburg (Altmark) und des Landkreises Stendal bündeln künftig ihre Kräfte, um die Beteiligung junger Menschen in der Region noch wirkungsvoller zu gestalten.
Die Hansestadt Stendal hat seit 2019 eine Kinder- und Jugendinteressenvertretung berufen und im Stadtrat entschieden, dass es eine Funktion in der Kommune sein muss. Alles Weitere regelt die Beteiligungssatzung der Hansestadt. Durch ein Forschungsprojekt von KinderStärken e.V. und der Hochschule Magdeburg-Stendal wurde 2018 hier ein Aufgabenprofil gemeinsam mit jungen Menschen, Fachkräften und Interessierten erarbeitet. Das Zukunftsstadtteam, welches sich bereits 2016 mit Zukunftsvisionen für Stendal beschäftigte, rief die Interessenvertretung mit ins Leben und machte sich im Stadtrat dafür stark.
Auch die Hansestadt Osterburg (Altmark) hat sich zu Anfang 2024 auf den Weg zu einer kinderfreundlicheren Region gemacht und die Stelle einer Kinder- und Jugendbeauftragten in der Stadtverwaltung installiert. Startschuss dafür war eine Fokusgruppenbefragung des Sinus-Instituts 2021, bei der sich junge Menschen eine zentrale Ansprechperson wünschten, woraufhin durch eine Lenkungsgruppe ein Strategiepapier für die Beteiligung von jungen Menschen formuliert wurde.
Seit Ende 2024 wurde auch im Landkreis Stendal eine Stelle beim Kreis Kinder- und Jugendring Stendal e.V. über das Jugendamt geschaffen, um für die Belange von jungen Menschen einzustehen. In diesem Fall bezieht sich die Förderung auf den Auftrag zum Erhalt der Jugendverbandsarbeit. Die Ausgestaltung in Richtung Interessenvertretung wurde gemeinschaftlich mit dem Jugendamt erarbeitet.
Gemeinsam wollen die drei Vertretungen Themen sichtbar machen, die junge Menschen in der Region bewegen – von Freizeitmöglichkeiten über Schule bis hin zur Gestaltung von öffentlichen Räumen. Die Kinder- und Jugendinteressenvertretungen verstehen sich als Plattform, die die Anliegen von jungen Menschen systematisch wahrnehmen, bündeln und gegenüber Politik, Verwaltung und Gesellschaft vertreten. Ziel ist es mehr echte Beteiligung, Chancengleichheit und Mitgestaltung zu fördern.
„Wir wollen, dass junge Menschen gehört und ernst genommen werden – in ihrer Kommune, in der Schule, auf dem Land und in der Stadt. Die Zusammenarbeit eröffnet neue Möglichkeiten, gemeinsam Projekte anzustoßen und vor allem auch auf bestimmte Missstände aufmerksam zu machen und Lösungsideen zu entwickeln.“, so die Interessenvertretungen.