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Neujahrsempfang der Hansestadt Osterburg (Altmark)

erstellt von Jana Henning | |   Presse

Rund 130 Gäste in der Aula des Markgraf-Albrecht-Gymnasiums

Rund 130 Gäste begrüßte Nico Schulz am Montag, den 8. Januar 2024 beim Neujahrsempfang der Hansestadt Osterburg (Altmark). Zum wiederholten Mal nicht im Saal des Verwaltungsgebäudes, der aus Energiespargründen über die Winterzeit geschlossen wurde, sondern in der Aula des Markgraf-Albrecht-Gymnasiums. Den Veranstaltungsort zu wechseln sei eine aus der Not heraus geborene Idee, die sich als sehr charmant erweise, bedankte sich der Bürgermeister bei Schulleiterin Elke Hein und Landrat Patrick Puhlmann für die mietfreie Nutzung. „Denn wann kommt man in so großer Runde aus Gesellschaft, Wirtschaft, Handel, Dienstleistung, Handwerk, Bildung, Verwaltung und Politik schon mal in Gebäuden zusammen, die man noch nie oder schon lange nicht mehr von innen gesehen hat“, kündigte er für 2025 ein Neujahrstreffen in der Sekundarschule an und lud gleichzeitig Unternehmen und Institutionen ein, sich an dem Veranstaltungskonzept zu beteiligen. Denn eins stehe fest: Das 50 Jahre alte Gebäude an der Ernst-Thälmann-Straße sei am Ende seiner Nutzbarkeit angekommen und zukünftiger Sitz der gesamten Stadtverwaltung im historischen Rathaus am Kleinen Markt 7. Den Beschluss fasste der Stadtrat im Mai 2023. Derzeit werden die Planungen erarbeitet „und ich hoffe, dass wir die unendliche Geschichte rund um den zentralen Verwaltungssitz wirklich beenden können.“

Vier-Ämter-Struktur mit drei neuen Amtsleitern

Beim Thema Verwaltung blieb Nico Schulz anschließend, denn „es ist wichtig, intern wie extern, was hier 2024 an Veränderungen passiert.“ Nämlich Rückkehr zur Vier-Ämter-Struktur ab Februar mit drei neuen Amtsleitern, was dem beruflichen Wechsel von Anke Müller als Leiterin des Amtes für Verwaltungssteuerung und Demografie sowie dem Eintritt in den Ruhestand von Detlef Kränzel als Leiter des Amtes für Finanzen und Ordnungsangelegenheiten im Herbst geschuldet sei. „Nun sind die Jüngeren dran und ich bin froh, dass wir die Neubesetzungen durch eigene Mitarbeiter erreichen können“, stellte der Bürgermeister André Mielau als Leiter des Ordnungsamtes und Chris Köhn als Nachfolger von Anke Müller vor; einstimmig von Personalrat, Hauptausschuss und Stadtrat bestätigt, was für breites Vertrauen in die Qualifikation und das Engagement beider Kollegen spreche. Ab Herbst werde Stefanie Fritze das Amt für Finanzen leiten. Froh über die gelungene Nachfolge, zeigte sich Nico Schulz gleichzeitig betrübt über den Weggang „der beiden unglaublich starken Stützen in der Verwaltung“ und bedankte sich bei Anke Müller für ihre zwölfjährige Unterstützung auf der Führungsebene – eine seiner besten und wichtigsten Entscheidungen nach Amtsantritt als Bürgermeister. Mit Fachkompetenz, Fleiß und Loyalität habe sie stets dafür gesorgt, dass die Verwaltung laufe und die richtigen Entscheidungen getroffen wurden, wobei sie sich selbst nie geschont habe. „Davon wird die Verwaltung noch lange zehren“, wünschte er viel Freunde und Erfüllung im neuen Job. Über ihre zukünftige Tätigkeit bleibt Anke Müller Osterburg beruflich verbunden, wenn sie Verwaltungen der Altmark bei wichtigen Schritten in Richtung Digitalisierung unterstützt.

Gegenwart und Zukunft im Fokus

Aktuelles wie die Hochwassersituation zwischen Weihnachten und Neujahr mit Höchstständen seit 45 Jahren in Dobbrun sowie die Proteste der Landwirte und Handwerker direkt Anfang des neuen Jahres kamen ebenso zur Sprache wie die anstehende Kommunalwahl Anfang Juni 2024, bei der Stadtrat, Ortschaftsrat und Kreistag neu besetzt werden. Man könne nicht früh genug anfangen, darauf aufmerksam zu machen, „denn der eine oder andere möchte vielleicht selbst gewählt werden und weiß es nur noch nicht“, warb der Bürgermeister für das kommunalpolitische Ehrenamt. Denn es brauche Menschen, die mitdenken, mitreden und mitgestalten. Wie beim Flächennutzungsplan, an dem fast zehn Jahre in Planungsbüros, in der Stadtverwaltung, im Stadtrat und in verschiedenen Genehmigungsbehörden gearbeitet wurde. „Denn das ganze Konstrukt ist ein echter Balanceakt. Die Bodennutzung an sich, wirtschaftliche Interessen, wohnungsbauliche Anforderungen und umweltschutzrechtliche Bedingungen – all das floss hinein, wurde ausgiebig geprüft und debattiert“, äußerte sich Nico Schulz erleichtert über die mit dem strategischen Planungsinstrument nun vorliegenden klaren Perspektiven für Wohnen und Gewerbe in der Einheitsgemeinde. „Gemeinsam erarbeitet. Nur so geht Wachstum. Im Konsens darüber, was sich wie und wo entwickeln soll.“ Das am Ende zähe Ringen mit dem Landesverwaltungsamt und Ministerium für Infrastruktur und Digitales sei nun endlich abgeschlossen.

Gute wirtschaftliche Entwicklung

Ohne so einen Plan wie diesen gäbe es keinen Einkaufsmarkt im Norden oder neue Gewerbe- und Wohnbauflächen, die gebraucht würden. „Für die 1.900 täglichen Einpendler vielleicht“, zeigte der Bürgermeister eine stetige Zunahme in dieser Statistik auf, was für eine gute wirtschaftliche Entwicklung spreche. „Und der ein oder andere würde vielleicht gerne den Arbeits- mit dem Wohnort vereinen, wenn wir passende Auswahlmöglichkeiten für individuelle Wohnbedürfnisse bereitstellen können.“ Vor allem die gestiegenen Gewerbesteuereinnahmen von zwei Millionen Euro vor rund zehn Jahren auf fünf Millionen Euro im vergangen Jahr seien ein weiterer wichtiger Indikator. Nur leider habe die Stadtkasse nicht so viel davon: Denn je mehr Einnahmen, desto weniger Landeszuweisungen, desto mehr Kreisumlage. Das alles fresse sich fast gegenseitig auf und lasse sich „draußen“ nur ganz schlecht vermitteln. „Denn so kommen auch wir nicht umhin Gebühren zu erhöhen, wenn es nicht mehr geht“, nannte Nico Schulz die Kita-Gebühren-Erhöhung als Beispiel. Über zehn Jahre hinweg sei das kommunale Defizit bei der Kinderbetreuung von ein auf zwei Millionen Euro angestiegen. „Mit einer Erhöhung der Beiträge in 2024 und 2025 werden wir die Eltern daran zu knapp einem Viertel beteiligen.“ Thematisiert wurde auch die Situation rund um die Schwimmhalle und die Schulküche Flessau sowie Entwicklungen bei Freiflächen-PV-Anlagen und Windrädern. „Die Erträge aus dem Sektor der Energiewirtschaft stehen zum 31.12.2023 bei 1,75 Millionen Euro“, zeigte der Bürgermeister auf und plädierte dafür, „den Einwohnern bei neuen Projekten in dem Bereich, wirklich einen sehr günstigen Strompreis bereitzustellen.“

Regine Lühe aus Erxleben erhält den Ehrenamtspreis

Mit einem Dank an alle ehrenamtlichen Helfer auf den Dörfern und in der Stadt leitete der Bürgermeister zum Ehrenamtspreis über. „Stolze Städte. Weites Land. So lautet der offizielle Slogan der Altmark. Ergänzen möchte ich: engagierte Menschen. Anders geht es in ländlichen Regionen wie unserer auch gar nicht. Durch Menschen wie Sie wird unsere Gesellschaft herzlicher, zufriedener und lebenswerter“, bat Nico Schulz die diesjährige Ehrenamtspreisträgerin auf die Bühne. Regine Lühe aus Erxleben organisiert Senioren- und Gemeindenachmittage, bewegt Frauen in einem Sportverein, ist im Gemeindekirchenrat und kümmert sich um das jährliche Krippenspiel – mit immer neuen Inhalten. Und in den Jahren ohne Pfarrer hielt sie sogar eine kleine Andacht, hieß es in dem Vorschlag aus der Bürgerschaft. „Gibt es was Anzupacken, ist sie immer zur Stelle. Kuchenverkauf beim Dorffest. Reinigen von Dorfgemeinschaftshaus, Kirche und Friedhof. Dazu immer ein offenes Ohr, ein guter Rat und ein Lächeln.“

Tabiha Harzer sorgte mit modernen tiefsinnigen Liedern am Klavier für großartige musikalische Umrahmung des Programms. Pfarrer Gordon Sethge übermittelte eingängige Grußworte der Kirchengemeinde und Bezirksschornsteinfeger Robert Fenzl zauberte fröhliche Glücksbotschaften für 2024 aus der Kluft.

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Ab Februar 2024 bekommt Bürgermeister Nico Schulz neue Unterstützung auf der Amtsleiterebene. André Mielau leitet dann das Ordnungsamt und Chris Köhn das Amt für Verwaltungssteuerung und Demografie. Beide Personalien wurden bei der Sitzung des Stadtrates am 12. Dezember 2023 einstimmig beschlossen. (v.r.)
„Herz und Verstand“ wünschte Pfarrer Gordon Sethge, der neben Robert Fenzl und Tabiha Harzer am Klavier für Umrahmung des Programms sorgte (Foto: v.r. / Vanessa Schulz)
„Auf ein gutes neues Jahr!“ stießen Bürgermeister Nico Schulz und Bezirksschornsteinfeger Robert Fenzl mit den rund 130 Gästen in der Aula des Markgraf-Albrecht-Gymnasiums an. (Foto: Vanessa Schulz)
Regine Lühe wurde für ihr herausragendes Engagement in der Ortschaft Erxleben ausgezeichnet und trug sich ins Goldene Buch der Hansestadt Osterburg (Altmark) ein. (Foto: Vanessa Schulz)
Den Neujahrsempfang nutzte Nico Schulz, um sich von seiner langjährigen Amtsleiterin Anke Müller zu verabschieden. Er dankte ihr für die volle Unterstützung und Loyalität und wünschte viel Freude und Erfüllung im neuen Job, „der uns beruflich weiter verbindet, wenn Sie die Verwaltungen der Altmark bei wichtigen Schritten in Richtung Digitalisierung voranbringen.“ (Foto: Vanessa Schulz)
Bürgermeister Nico Schulz blickte in seiner Neujahrsansprache optimistisch in die Zukunft und freute sich über das große Interesse der Bürgerschaft. (Foto: Vanessa Schulz)