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Gladigau: Zukunft Plattdeutsch in der Altmark

erstellt von Jana Henning | |   Presse

Uni Magdeburg startet Forschungsprojekt | Karten fürs Dorftheater am 18.02.2023 erhältlich

Uns Oltmärksch Platt. Dat is urig. Dat is Heimat. Und klingt doch recht vötraut. Oder? Im Groben gehen dieser Frage nach einer ersten Untersuchung in den 1990er Jahren nun wieder Germanisten der Otto-von-Guericke-Universität nach; wollen per Interviews und Umfragen herausfinden, wie das "Altmärker Platt" verbreitet ist, welche strukturellen und kulturellen Besonderheiten vorliegen und was Nicht-Sprechende mit der Mundart anfangen können. Auf drei Jahre ist das Forschungsprojekt "Niederdeutsch in Sachsen-Anhalt" (kurz: NiSA) angelegt. Gladigau ist einer von sechs Referenzorten für die Untersuchung – mit seinem plattdeutschen Dorftheater prädestiniert dafür.

Gladigauer Dorftheater ist immaterielles Kulturerbe

Es ist das einzige Ensemble dieser Art in Sachsen-Anhalt und wurde aus guten Gründen bereits mit verschiedenen (Kultur-)preisen ausgezeichnet. Was nur Wenige wissen: Das Gladigauer Dorftheater ist im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes gelistet. Denn Regisseur Norbert Lazay, Intendant Horst Bannehr, Übersetzerin Ursula Müller sowie die vielen Mitstreiter auf und hinter der Bühne der Gaststätte "De Dörp’sche Krug" erhalten sprachliche Vielfalt als zentralen Teil menschlicher Identität auf besondere Weise, die sogar durch die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen geschützt ist. Damit verbunden ist ein Auftrag ans Land, den Erhalt der Mundart zu fördern – durch Forschung und Lehre für Aufmerksamkeit zu sorgen, so dass kulturelle Traditionen und Ausdrucksformen fortgeführt und dynamisch weiterentwickelt werden können.

Kartenverkauf für die 21. Spielzeit nur am 18. Februar 2023

Wie das geht, beweisen die Akteure des Gladigauer Dorftheaters jedes Jahr aufs Neue. Am 4. März 2023 ist nicht nur Premiere des Stücks "Männersnööv – Japst du noch oder büst du al doot?". Mit der 300. Veranstaltung des plattdeutschen Ensembles steht in der 21. Spielzeit auch ein besonderes Jubiläum an. Bis dahin haben die neun Mitwirkenden auf der Bühne um die 40 Mal geprobt, "eine Woche vor der Premiere jeden Tag", spricht Vorfreude aus Norbert Lazay. Als Vorsitzender des Altmärkischen Heimatbundes, Vizepräsident des Landesheimatbundes und Mitglied im Bundesrat für Niederdeutsch macht er sich weit über die altmärkischen Grenzen hinaus stark fürs Plattschnacken. Doch jetzt liegt der Fokus auf der kommenden Inszenierung. Eine, die mit Klischees spielt und Lachgarantie im Namen trägt. "Ich wollte immer mal ein Stück auf die Bühne bringen, in dem ein Arzt mitspielt", begründet Lazay die Auswahl. Und wie wenn nicht "Dr. Brinkmann" könnte der wohl heißen.

Karten gibt es am Sonnabend, den 18. Februar 2023, ab 08:00 Uhr in "De Dörp’sche Krug" für folgende Aufführungen:

04.03.2023 | 19:00 Uhr Premiere
05.03.2023 | 15:00 Uhr | 18:00 Uhr
10.03.2023 | 19:00 Uhr
11.03.2023 | 15:00 Uhr | 18:00 Uhr
12.03.2023 | 15:00 Uhr | 18:00 Uhr
17.03.2023 | 19:00 Uhr
18.03.2023 | 15:00 Uhr | 18:00 Uhr
19.03.2023 | 15:00 Uhr | 18:00 Uhr
24.03.2023 | 19:00 Uhr
25.03.2023 | 15:00 Uhr | 18:00 Uhr
26.03.2023 | 15:00 Uhr | 18:00 Uhr

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Regisseur Norbert Lazay und Intendant Horst Bannehr (v.l.) sind ein eingespieltes Team.
Kartenverkauf für 18 Aufführungen des Gladigauer Dorftheaters in der 21. Spielzeit am Sonnabend, den 18. Februar 2023 in der Gaststätte "De Dörp'sche Krug", Gladigau