Wie ein Riegel sitzt das Osterburger Rathaus zwischen dem Kleinen und dem Großen Markt, welcher im Mittelalter Rademarkt genannt wurde und das geschäftliche Zentrum der Stadt bildete, bevor sich das Geschäftsleben infolge des Chausseebaus Stendal-Wittenberge seit Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend in die Breite Straße verlagerte. Ursprünglich befand sich hier der gotische Ratskeller, welcher wie auch das auf dem Kirchvorplatz befindliche, ebenfalls gotische Rathaus im Dreißigjährigen Krieg ausgebrannt und 1668/70 neu errichtet worden war. Erst nachdem beide Gebäude im verheerenden Stadtbrand von 1761 wiederum abbrannten, entschloss man sich 1771 zum Neubau eines Rathauses mit Ratskeller an der heutigen Stelle.
Durch umfassende Um- und Erweiterungsbauten in den Jahren 1879 und 1904/05 erhielt das Rathaus dann im Wesentlichen seine heutige Gestalt. 1879 wurde auch die bis dahin noch vorhandene kleine Gasse "Hinter dem Rathaus" überbaut.
Text: Corrie Leitz (Historikerin). Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt
im Rahmen der Osterburger Tourismusprojekte 2015 - 2017.