Bieseinsel und ehemalige Wassermühle

Stadtspaziergang Station 16

Der Bereich um die Bieseinsel mutete noch im ausgehenden 18. Jhdt. an wie ein See. Hier erweiterte sich der Fluss und hier begann das Grabensystem, welches Jahrhunderte lang einen wichtigen Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung gebildet hatte. Die hölzernen Brücken des Seehausenschen Tores, welche beide Biesearme überspannten, waren allerdings bereits 1723 abgebrochen und an ihrer Stelle steinerne errichtet worden. In diesem Zusammenhang war auch das äußere Tor gefallen.

Zweihundert Jahre später – 1926 - mussten dann auch die steinernen Brücken des 18. Jhdts.  den Erfordernissen einer neuen Zeit weichen – die enge Passage war zu einem Verkehrshindernis geworden. In diesem Zusammenhang wurde auch die Bebauung auf der Westseite der Bieseinsel abgebrochen und dieser Bereich parkähnlich gestaltet.
Die Wassermühle auf der östlichen Seite der Insel blieb hingegen bestehen, war sie doch ein wichtiger Gewerbebetrieb mit Bedeutung weit über die Stadt hinaus. Nach dem Erwerb durch die Fa. Haverland & Co. war sie ab 1902 umfassend modernisiert worden.

Bereits 1906 erfolgte die Umstellung vom Wasserrad auf Turbinenbetrieb. Ein Dieselmotor diente zum Ausgleich von wasserstandsbedingten Schwankungen. Der Mühlenbetrieb währte bis in die 1950er Jahre.

Seit einem Brand im Jahre 2003 ist leider nur noch der imposante Speicher aus dem Jahre 1937 als letztes Relikt des einst großen Mühlenkomplexes erhalten.

Eine Wassermühle ist für Osterburg übrigens schon 1330 nachweisbar, 1541 gab es sogar derer zwei.

Text: Corrie Leitz (Historikerin). Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt
im Rahmen der Osterburger Tourismusprojekte 2015 - 2017.

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