Das Gutsgelände
Ab dem Jahre 1230 ist eine ritterliche Familie „von Walsleben“ nachweisbar. Nach mehreren Beitzerwechseln über die Jahrhunderte, kaufte es 1869 Adolfine von Rohr (1815-1901) auf Hohenwulsch. Diese siedelte 1873 nach Walsleben über, nachdem sie zuvor auf der westlichen Seite des Gutshofes ein neues Schloss erbauen lassen hatte. Unter ihrer Regie wurden auch ein ausgedehnter Park sowie Alleen angelegt. Heute sind vom früheren Gut neben Teilen des Parks nur noch das ehemalige Verwalterhaus und die 1997 freigelegten Fundamente des Eiskellers vorhanden.
Die Dorfkirche
Die Walslebener Kirche ist eine dreiteilige Feldsteinkirche mit schiffsbreitem Turm und eingezogenem Chor. Die romanischen Fenster und Portale sind bis auf den im 19. Jahrhundert zugesetzten Eingang auf der Südseite durch spätere Umbauten zerstört worden. Der Kirchenraum beherbergt jedoch eine sehr beachtliche Ausstattung, die mehrere kunsthistorische Epochen umspannt, darunter ein gotisches Chorgestühl und Sakramentshaus, die Kanzel (1599) und ein Epitaph (1611) aus der Spätrenaissance, ein qualitätsvolles barockes Kruzifix (1699) und einen ebensolchen Taufengel (1705). Aus der Zeit der Umgestaltung der Kirche im ausgehenden 19. Jahrhundert stammen unter anderm die beiden Chorfenster mit aufwändigen Glasmalereien und das ehemalige Altargemälde (1884).
Text: Corrie Leitz (Historikerin). Mit freundlicher Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt
im Rahmen der Osterburger Tourismusprojekte 2015 - 2017.