Wappen Osterburg

Beschreibung des Wappens von Osterburg

Das heutige Wappen der Ortschaft Osterburg ist gleichzeitig auch das Wappen der Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark). Das Wappen wurde vor der Gründung der Einheitsgemeinde, welche 2009 erfolgte, von der Hansestadt Osterburg (Altmark) geführt.

 

Bevor die Stadt den Namen Hansestadt führen durfte, hieß sie lediglich Stadt Osterburg. Die Stadt Osterburg war die sogenannte Trägergemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Osterburg, die bis zur Gründung der Einheitsgemeinde bestand.

Das Wappen wurde der Stadt Osterburg am 11. Juli 1995 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt. Der Genehmigung ging ein langer Arbeitsprozess voraus, in dem auch geschichtliche Quellen die frühere  Nutzung des beantragten Wappens belegen mussten. Dazu weiter unten mehr.
Die Genehmigung des Osterburger Wappens wurde im Amtsblatt des Regierungspräsidiums vom 19. Juli 1995 bekanntgemacht.
Die Bekanntmachung enthält auch die sogenannte Blasonierung des Wappens. Eine Blasonierung ist die Beschreibung der Gestaltungselemente und Farben auf dem Wappen. Für Osterburg lautet sie:

"In Silber eine schräg ansteigende schwarzgefugte rote Zinnenmauer; das offene Tor mit hochgezogenem goldenen Fallgatter; hinter der Mauer zwei niedere innere und zwei höhere äußere Türme mit blauen goldbeknauften Kuppeldächern; zwischen den Türmen schwebend ein goldbewehrter roter Adler."

Die Einheitsgemeinde hat nach ihrer Gründung das Wappen der Hansestadt Osterburg (Altmark) übernommen. Die Gründung der Einheitsgemeinde erfolgte durch den Gebietsänderungsvertrag. Mit diesem Vertrag haben sich elf selbstständige Gemeinden aufgelöst und eine neue Gemeinde gegründet. Diese elf ehemaligen Gemeinden sind die heutigen Ortschaften der Hansestadt Osterburg (Altmark). In dem Vertrag wurde vereinbart, dass die Orte ihre bisherigen Wappen weiterhin führen dürfen. Außerdem wurde geregelt, dass die neu gegründete Einheitsgemeinde die Übernahme des Wappens der aufgelösten Hansestadt Osterburg (Altmark) beantragen darf. Der Antrag wurde am 7. Juli 2009 bei dem Landkreis Stendal gestellt. Dieser erteilte seine Genehmigung und veröffentlichte diese im Amtsblatt des Landkreises vom 5. August 2009.

Geschichtliche Nachweise des Wappens

Das Wappen wurde durch die Stadt Osterburg schon seit mehreren Jahrhunderten geführt. Der Stil der Gestaltung änderte sich allerdings im Laufe der Zeit mehrmals.
wie bereits erwähnt war für die Genehmigung des Wappens in den 1990er Jahren ein Nachweis über die Nutzung des Wappens in der Vergangenheit zu erbringen. Hier sei beispielhaft ein Beitrag aus einem Aufsatz von G. G. Winkel über die Wappen und Siegel der Städte, Flecken und Dörfer der Altmark und Prignitz genannt, der bereits 1894 in Magdeburg erschienen ist.
Der Text zum Wappen Osterburgs lautet:

"Das Wappen ist der brandenburgische Adler über einer Burg. Die letztere wird auf den ältesten Siegeln als eine viermal gethürmte Stadtmauer dargestellt mit offenem Thor, worüber der brandenburgische Adler. Der bald schwebende, bald  auf den inneren kürzeren Thürmen ruhende Adler ist auf den älteren Siegeln (...) der richtige altmärkische Adler, auf einigen modernen Stempeln hat er dagegen Scepter und Schwert, Krone und Namenszug annehmen müssen. Hoffentlich nur vorübergehend!

In neueren Abbildungen sind die vier Thürme wiederholt spitz behelmt dargestellt. Obschon es nun ganz gleichgültig ist, wie man die Thürme zeichnet, so sollte man doch nicht ohne Noth von der alten Tradition abweichen, umsoweniger hier, wo die runden Helme in ältester Zeit immer geführt worden sind.

Die in Osterburg selbst vorhanden gewesenen älteren Siegel sind im Jahr 1761 bei dem großen Brande vernichtet. Das Königliche Heroldsamt hat in einem Schreiben vom 26. März 1887 das Wappen blasoniert als "einen über einer mit vier Thürmen besetzten Ringmauer schwebenden Adler. Als Schildfarbe sollte Silber, für die Mauer rot und für den Adler schwarz gewählt werden. Über den Schild wäre eine Mauerkrone zu setzen." Daß die Mauerkrone höchst überflüssig ist, darüber ist man heutzutage unter den Heraldikern ziemlich einig. Der "schwarze" Adler aber ist (...) ein Unding! Womöglich noch mit Scepter, Schwert, Reichsapfel und allen sonstigen Attributen! In das Wappen einer altmärkischen Stadt gehört der rothe brandenburgische Adler im silbernen Felde und kein anderer!  Die Mauer ist roth zu tingieren mit blauen Helmen und goldenen Knäufen."

Der Text macht auch deutlich, dass Änderungen an den bestehenden Wappen ein heikles Thema waren und durchaus zu Streitigkeiten unter den Wappenkundlern, den sogenannten Heraldikern, führen konnten.